Kinder, hört auf zu streiten... Umgang mit streitenden Kindern

Eine Möglichkeit, wie man Konflikte unter Kinder lösen kann

Ist es nicht mühsam, sich einzumischen wenn sich Kinder streiten? “Er hat angefangen”, “Sie hat aber zuerst …”, “Das ist gemein, ich habe nichts gemacht!” Oft waren wir nicht dabei und können die Situation gar nicht richtig beurteilen. Warum also die Kinder nicht selber lösen lassen? Wie das geht, zeigen wir dir jetzt.

Kinder streiten, musste weiss nicht was tun

By MELLINA ZIMMERMANN

Friedensort

Du brauchst dafür: eine Glocke, einen Stab (z.B. Holzstück/Ast) und wer mag darf noch eine Pflanze oder sonst ein Symbol auswählen, welches für Frieden steht.

Entscheidet euch dann für einen Ort, an dem ihr in Zukunft die Streitigkeiten beiseitelegen könnt. Das kann ein Tisch sein (Kindertisch), ein Platz im Zimmer, auf der Treppe usw. Alle Utensilien oben werden an diesen Platz gelegt.

Ziel ist es, dass dieser Ort bestehen bleibt, damit die Kinder künftig auch alleine  zum Friedensort gehen können – wer weiss, vielleicht sogar unaufgefordert. Wenn dies nicht möglich ist, stelle einfach die Utensilien in die Nähe. Vielleicht erinnert ein Bild daran, dass dies der Friedensort ist.

Mit dem Friedensort machen die Kinder die Erfahrung, bei Streit ihren eigenen Standpunkt zu erzählen und Lösungen zu finden.

Zum Ablauf am Friedensort

Dieser Ablauf sollte immer so eingehalten werden, vielleicht hilft ein Zettel mit Symbolen als kleine Checkliste. 

  1. Zwei Kinder, die streiten, werden aufgefordert, zum Friedensort zu gehen.
  2. Es startet das Kind, welches sich ungerecht behandelt fühlt.
  3. Wer spricht, nimmt den Stab in eine Hand und die andere auf sein Herz. Damit bezeugt man, die Wahrheit zu sagen. Wichtig, NUR wer der Stab hat, darf sprechen, die andere Person muss zuhören.
  4. Das Kind schaut das andere Kind an und erzählt wie es sich gerade (Bilder von Smileys können da helfen) fühlt, warum es wütend/traurig ist und was der Lösungsvorschlag für den Streit wäre.
  5. Hat das Kind alles gesagt, übergibt es den Stab am anderen Kind.
  6. Auch hier wieder in einer Hand der Stab und die andere ans Herz. Jetzt darf auch das zweite Kind seine Gefühle äussern und einen Lösungsvorschlag machen.
  7. Die Kommunikation darf weitergehen bis die beiden selber eine Lösung gefunden haben. Aber: es spricht nur, wer der Stab hat, der andere hört zu.
  8. Ist die Lösung gefunden, dann läuten sie als Zeichen die Glocke.

Manchmal kann es sein, dass die Kinder einen Moderator brauchen, das kann ein anders Kind sein oder die Eltern. Sie schauen, dass die Regeln eingehalten werden. Oder es gibt sogar einen kleinen Familienrat, der das Thema diskutiert und bei der Lösungsfindung hilft.

Erzähle uns, wie es gelaufen ist?